Der Tag an dem Mama die Smileys entdeckte

So oder ähnlich könnte der Tagebucheintrag eines jungen Mannes betitelt sein, dem ich neulich im Zug gegenübersaß. Gleich neben ihm seine Mutter, die gerade dabei ist eine Nachricht über ihr Smartphone zu versenden.

„Die Kathrin hat mir letztens so ein lustiges Grinsemännchen mitgeschickt. Die kann man hier irgendwie hinzufügen.“

Der junge Mann zeigt der Mama, wo die zu finden sind.

„Mann, was es hier nicht alles gibt! Aber … was bedeutet denn der?“ Sie hält ihrem Sohn das Telefon vor die Nase.

„Der ist total wütend.“512px-Twemoji_1f610.svg

„Und der hier?“

„Na, der kotzt.“

„Ui, ui, ui. Und der?“

„Der lacht so krampfhaft.“

„Und der?“

„So neutral.“512px-Twemoji_1f4a9.svg

„Und der?“

„Weiß ich auch nicht.“

„Und der?“

„Das ist ein Scheißhaufen.“

„Was??? Und der?“

Die Frage wiederholt sich, für mich gefühlte 20 Mal, für den Sohn sicher um die 100 Mal. Es klingt fast wie eine späte Rache an der oft im Minutentakt gestellten Frage aller Fragen bei der Reise mit dem Kind damals: „Wann sind wir denn endlich da?“

Bild: Twemoji von Ebrahim & Twemoji von Ebraminio (CC BY 4.0)

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