ÖPNV Tutorial V: Stop spreading, man!

Manspreading_on_Stockholm_Metro

Abb. 1: Der Manspread

Man wundert sich ja wofür es alles Worte gibt. Im Englischen jedenfalls gibt es schon eins für eine Unsitte im ÖPNV, die hauptsächlich von männlichen Mitbürgern gepflegt wird. Das sogenannte Manspreading bezeichnet das Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln mit weit auseinanderstehenden Beinen.

Und ja, das Manspreading gehört auch zu meinen Erfahrungen in der freien WildBahn. [Ja, ich weiß, das machen wohl manchmal auch Frauen, mir persönlich ist allerdings noch keine untergekommen. Über Handtaschen und Rucksäcke mit Platzanspruch berichte ich auch noch, keine Angst, liebe Maskulinisten, Chauvinisten oder sonstige männliche Geschöpfe, die sich gerade ans Bein gepinkelt – oder eher getreten, s.u. – fühlen.]

Wie schafft man Abhilfe?

Wenn der Mann neben mir nicht gerade wie ein Axtmörder oder Crystal Meth Junkie ausschaut (und das tun tatsächlich die wenigsten Manspreader!), versuche ich mir mit einem plötzlichen Außenruck der Knie – alles auf meiner Seite des Sitzes versteht sich – wieder Platz zu verschaffen. Meist wird das verstanden. Wenn nicht schlage ich die Knie über Kreuz, so dass der obere Fuß (im Idealfall im dreckigen Schuh steckend) öfter an das Bein des Nachbarn anschlägt, völlig zufällig natürlich. Bisher gab es noch keine Beschwerden …

Hey, Mann, wir wissen, dass du einen Großen hast, ist schon gut. Musst du nicht so raushängen lassen. Verringert nur deine Chancen bei der anwesenden Damenwelt. Echt jetzt.

Bild: Manspreading in der Stockholmer Metro von Peter Isotalo (CC BY-SA 4.0)