Lake District XI: Castlerigg Steinkreis

p1140102Wer in der Nähe von Keswick unterwegs ist, sollte auf jeden Fall einen kurzen Zwischenstopp am Castlerigg Steinkreis machen. English Heritage beschreibt ihn als den atmosphärischten Steinkreis in Großbritannien, der zudem noch „dramatisch“ gelegen ist. An schönen Sommertagen kann es ein bisschen voll werden, trotzdem lohnt sich der Stopp schon allein für die Aussicht auf den Helvellyn und den High Seat.

Lake District XI: Castlerigg Stone Circle

Anyone who is passing by Keswick should take the opportunity for a short stop at Castlerigg Stone Circle. English Heritage describes the place as “perhaps the most atmospheric and dramatically sited of all British stone circles.” It can get a little crowded on a nice summer’s day but the stopover is definitely worth it due to the wonderful view of Helvellyn and High Seat alone.

Photos by mrs.bananabrain and me

Der Blick von Außen

cover-jpg-rendition-460-707Neil MacGregor, der ehemalige Direktor des Britischen Museums, vermittelt Geschichte gerne über Objekte (s. Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten). Diesem Prinzip bleibt er auch in Germany: Memories of a Nation (Penguin, 2016) treu, welches ebenso wie das erste, über den Umweg als Podcast, eine Ausstellung des Britischen Museums begleitet hat. Anhand einiger Ausstellungsstücke, spezifischen Ereignissen, Gebäuden und Personen erzählt MacGregor hier die Geschichte des Landes, der Entwicklung vom der Kleinstaaterei hin zum heutigen Deutschland.

Dabei haben mich die vielen positiven Kommentare überrascht, vor allem über unseren Umgang mit der NS- und Kriegs-Vergangenheit. Gleich am Anfang sagt MacGregor, dass Monumente in Deutschland ganz anders sind, als in anderen Ländern. Als Beispiel nennt er das Siegestor in München. Auf der einen Seite scheint es ein ganz normaler Triumphbogen zu sein, so wie der Wellington Memorial Arch in London oder der Arc de Triomphe in Paris. Wo auf der einen Seite klassische Reliefs zu finden sind und die Inschrift „Dem Bayrischen Heere“, dessen Leistungen hier ursprünglich geehrt werden sollten, ist die andere Seite blank. Der Bogen wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Statt ihn wieder in den Originalzustand zu versetzen – und dabei weiter den Krieg zu verherrlichen – entschieden sich die Münchener für eine andere Aussage mit der Inschrift: „Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend“.

Mir ist selbst aufgefallen, dass ich z.B. die Erinnerungsfeiern der Briten zum Ersten Weltkrieg vor kurzem eher befremdlich fand. Denn trotz getragener Stimmung und Trauer, waren es immer noch Feiern. Mit Pathos, großem Tamtam und Helden und so. Ich habe gelernt, dass jeder Krieg furchtbar ist, dass es dabei nichts, aber auch gar nichts zu feiern gibt. Und als Konfliktlösungsmethode ist er sowieso völlig ungeeignet. Eine Bekannte aus Polen sagte vor kurzem, dass sie die Deutschen dafür schätzt, dass sie sich wirklich mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt haben. So ähnlich drückt das MacGregor in seinem Buch auch aus. Ich fürchte nur, dass die Zeit des Vergessens und Verdrängens der dunkleren Erinnerungen langsam eingesetzt hat. Die Ausstellung im Britischen Museum fand vor dem Aufstieg von AfD, Pegida & Co. statt, und so klingen auch die letzten Worte im Buch mit dem Blick in die Zukunft vielleicht ein bisschen zu optimistisch.

The view from outside

Neil MacGregor, the former director of the British Museum, likes to mediate history through objects (cf. A History of the World in 100 Objects). He remains true to this principle in Germany: Memories of a Nation (Penguin, 2016), which accompanied, just as the first one, via a detour as a podcast, an exhibition at the British Museum. With the help of some exhibits, specific events, buildings or persons, he puts spotlights on the country’s history, its development from a conglomerate of small states to today’s Germany.

The many positive commentaries came as a surprise to me, especially about how we are handling our Nazi and general war legacy. Right at the beginning, MacGregor states that monuments are quite special in Germany compared to other countries. As an example he names the Siegestor arch in Munich. From one side, it looks like any other triumphal arc commemorating some sort of feat of war, such as the Wellington Memorial Arch in London or the Arc de Triomphe in Paris. The side shows reliefs in the classical style and the inscription “Dem Bayrischen Heere” (“To the Bavarian Army”) as you would expect, the other side is blank, however. It was damaged during the Second World War. Instead of restoring it to its former state – and thus continuing to glorify war – the people of Munich decided to convey a different message with the inscription: „Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend” (“Dedicated to victory, destroyed by war, urging peace.”).

I myself found the festivities to remember the First World War in the UK recently quite strange, for example. Despite a solemn mood and a show of mourning, they remained festivities. With pathos, tam-tam, heroes and such. I learned that any war is abominable, that there is nothing whatsoever to celebrate. And that is does not serve as a way to solve problems at all. An acquaintance from Poland recently noted that she values the Germans for their sincere examination of their own past, and MacGregor puts it similarly in his book. I am afraid, however, that the time of forgetting and suppressing some of the darker memories has set in. The exhibition at the British Museum took place before the rise of nationalist movements such as AfD, Pegida & Co., and so the final words of the book, looking into the future, sound maybe a bit too optimistic.

Wenn der Rechtsanwalt im Zug über die Kollegen lästert

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So manch einer lässt die Arbeit nicht mit dem Talar im Büro hängen.

Manche Leute haben bei Zuggesprächen überhaupt keine Hemmungen. Neulich in der Kinzigtalbahn hat ein Rechtsanwalt seine Frau angerufen und über die Kollegen und den Staatsanwalt gelästert. Alle inkompetent, laut Aussage des Rechtsanwalts. Der ist sich seiner selbst so sicher, dass er das so laut in den Zug hinausposaunt, dass es der halbe Waggon mitkriegt.

Er erteilt seiner Frau nebenbei auch noch die Erlaubnis, einen Brief des Finanzamts zu öffnen. Und jetzt versucht er niedlich zu werden, und spricht mit seiner Frau so, wie ich manchmal mit den Katzen, andere Leute mit ihrem Baby reden. Am liebsten würde ich mich genau in diesem Tonfall von ihm Verabschieden. „Ah gutschi, gutschi, guh. Allerliebstes süßes Anwaltlein, stell dir mal vor, dass einer deiner Mitreisenden einen deiner Kollegen persönlich kennen könnte.“

Kaskadenschlucht & Rotes Moor

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Blick vom Aussichtsturm auf das Rote Moor

An einem heißen Tag Ende August sind wir von Sandberg aus die Kaskadenschlucht in der Rhön hinaufgewandert zum Roten Moor. Der Anstieg am Feldbach entlang durch den Wald war für das Wetter genau richtig. Weiter oben kam man ein bisschen in die Sonne, dafür hatte man von dort einen guten Blick auf die Wasserkuppe. Nach der Besteigung des Aussichtsturms am Roten Moor, ging es über die Bohlen des Moorlehrpfads bis zum Moorsee und dann einen Parallelweg wieder zurück in die Kaskadenschlucht. Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes, haben wir ein Picknick mit den Füßen im Wasser gemacht.

Bilder von mrs.bananabrain und mir

Lake District Live XIII: Silver How

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Mond über / Moon over Silver How

Unser letzter Tag war wieder ein getrennter. Während die anderen weitere Wainwrights auf der Fairfield Horseshoe Tour gejagt haben, bin ich von Rydal Mount, vorbei an Rydal Water nach Grasmere (Bilder davon folgen bei nächster Gelegenheit). Von Grasmere ging es dann über Allan Bank hoch auf den Silver How (394m) – mein eigener kleiner Wainwright. Nach dem spektakulär steilen Abstieg über Scree Gully hatte ich ziemlich Pudding in den Beinen. Wie gut, dass am Ende der Tour die Faeryland Teestube mit Karottenkuchen und wunderbaren Teesorten zur Rettung bereitstand.

Impressionen aus Faery / Impressions from Faery:

Lake District Live XIII: Silver How

Our last day was another one spent apart. While the others hunted more Wainwrights on the Fairfield Horseshoe tour, I walked from Rydal Mount, via Rydal Water, to Grasmere (pictures of that to follow soon). From Grasmere, I made my way up past Allan Bank to Silver How (394m) – my own little Wainwright. After the spectacularly steep descent via Scree Gully, my legs felt like they were made of jelly. Luckily, the Faeryland tea house came to the rescue, beckoning with carrot cake and wonderful blended teas at the end of the tour.

Lake District Live XII: Loughrigg Tarn

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Loughrigg Tarn

Heute haben wir das Team getrennt. Während die Fitten Wainwrights auf den Langdales Pikes abgehakt haben, habe ich den Tag in Skelwith Bridge gestartet, mit einer Runde um den Loughrigg Tarn See. Die 4km Runde war eine der ersten Touristenattraktionen im Lake District. Bereits die Viktorianer sind um den See spaziert. Heute Morgen war noch nicht viel los. Danach bin ich übrigens das gesamte Great Langdale hochgewandert. Bilder davon gibt es irgendwann später.

Lake District Live XII: Loughrigg Tarn

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Loughrigg Tarn

Today we parted the team. While the fitter ones ticked off some Wainwrights on the Langdale Pikes, I started the day in Skelwith Bridge, with a round of Loughrigg Tarn. The 4km hike was one of the first tourist attractions in the Lake Districts. The Victorians already wandered around the tarn. Not too many other people around this morning, however. Afterwards I headed all the way up Great Langdale. I will provide pictures of that later.

Lake District Live XI: Sizergh Castle

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Am Eingang wird man von einem kotzenden, pardon, röhrenden Hirsch begrüßt. / At the entrance, you are greeted by a barfing, pardon, belling stag.

Der letzte Tag, an dem wir einen Wetterkompromiss eingehen mussten. Ab morgen ist eitel Sonnenschein vorausgesagt. Wir haben den Tag also genutzt, um in Kendal und Bowness Souvenirs und erste Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Zwischendurch waren wir in Sizergh Castle, das Heim der Strickland Familie – und das seit 1239.

Aus der Sammlung einer der Stricklands / From a Strickland’s collection:

Lake District Live XI: Sizergh Castle

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Lustige Kissen in der Fensternische / Cozy cushions on the window seat

The last day on which we needed to reach a weather compromise. From tomorrow on, all will be sunshine. So we used the day to buy souvenirs and first Christmas presents in Kendal and Bowness. In between, we visited Sizergh Castle, the home of the Strickland family since 1239.

Bilder von mir und / Photos by me and mrs.bananabrain

Lake District Live X: Cold Pike & Pike of Blisco

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Gipfel des / Summit of Cold Pike

Die Wettervorhersage hat uns heute Morgen mit relativ gutem Wetter – also, nach englischem Standard – überrascht, so dass wir unseren Plan von einer kurzen in eine mittellange Wanderung umwandelten. Wir fuhren auf den Wrynose Pass hinauf und parkten das Auto am Three Shire Stone, wo die historischen Grafschaften Lancashire, Cumberland und Westmorland aufeinandertreffen. Von dort aus entschlossen wir uns spontan für die rechte Route, also auf den Cold Pike (701m) und den Pike of Blisco (705m), statt nach links auf den Great Carrs und den Grey Friar zu gehen. Unser Weg führte uns hoch zum Red Tarn Teich, bevor er nach links über mooriges Gebiet auf den Cold Pike abzweigte. Und der machte wegen dem starken Wind seinem Namen alle Ehren. Nach dem Abstieg auf der Nord-West Seite, erreichten wir Red Tarn von der anderen Seite und starten dort mit dem Aufstieg auf den Pike of Blisco. Ein Regenschauer und der Wind haben uns dann auch schnell wieder vom Berg heruntergeholt. Insgesamt aber eine wunderschöne 6,5km Tour mit einigen steilen, aber völlig machbaren Stellen (der Aufstieg auf den Wansfell Pike hat mich viel mehr gequält!).

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Regenbogen über / Rainbow over Langdale

Nachdem wir gestern schon ein Einhorn und heute einen Regenbogen gesehen haben, erwarte ich für morgen tanzende Feen oder sowas.

Lake District Live X: Cold Pike & Pike of Blisco

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Blick vom / View from Pike of Blisco

The weather forecast surprised us this morning by finer weather – well, by English standards – than expected, so we changed the plan from a short to a mid-length hike. We drove up Wrynose Pass and parked our car at the Three Shire Stone, where the historic counties of Lancashire, Cumberland and Westmorland meet. From there we took a spur of the moment decision to head right, i.e. towards Cold Pike (701m) and Pike of Blisco (705m), instead of left up Great Carrs and Grey Friar. Our route took us up to Red Tarn before veering off left up Cold Pike. The heavy winds up on the summit made it a cold pike indeed. Heading down again on the north-western side, we reached Red Tarn from the other side and started our ascent up Pike of Blisco. A shower and the high winds made us go back down again fairly quickly. A wonderful 6.5km hike with some steep but manageable climbs (I struggled far longer up Wansfell Pike!).

After seeing a unicorn yesterday and a rainbow today, I fully expect to come across dancing fairies or some such tomorrow.

Lake District Live IX: Das Stockghyll-Tal hoch und runter und hoch und runter

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Wansfell Pike

Der Morgen war mal wieder regnerisch, deshalb haben wir uns für den Nachmittag eine ‚kleinere Tour‘ in der Nähe ausgesucht. Eigentlich ist es von unserem Ferienhaus auf den Wansfell Pike (482m) nicht wirklich weit, aber man kann leider nicht direkt durch das Tal über den Stockghyll-Bach gehen. Wir sind also erst mal 2,5km die Kirkstone Road hoch. Kurz bevor es das letzte steile Stück zum Kirkstone Pass hochgeht – welches übrigens passend The Struggle heißt – biegen wir rechts auf einen Pfad ein und gehen auf der anderen Seite des Stockghyll wieder das Tal hinunter. Kurz vor Ambleside geht es dann steil links hoch auf den Wansfell Pike. Auf halben Weg treffen wir bei einer Pause einen Tolkien-Fan. „What a day! Over the Misty Mountains cold”, sagt er. Einmal auf den Wansfell angekommen, drehen wir wieder nach Nord-Westen, um auf den Gipfel des Baystones (487m) zu gelangen. Weiter geht es über den Bergrücken, zurück zum Kirkstone Pass. Und von dort diesmal den Struggle hinunter und zum Ferienhaus. Die ‚kleine Runde‘ war dann doch irgendwie 14km lang …

Hoch 1 / 1st Up:

Runter 1 / 1st Down:

Lake District Live IX: Up and down and up and down Stockghyll Valley

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Hoch 2  / 2nd Up: Auf dem Weg zum / Approaching Wansfell Pike

It rained again this morning so we decided to do a ‘smaller tour’ somewhere near in the afternoon. It isn’t really far from our holiday cottage to Wansfell Pike (482m), but you cannot take the direct route over Stockghyll. So we made our way around 2.5km up Kirkstone Road. Just before we reached the final steep ascent to the Kirkstone Pass – aptly called The Struggle – we turned right onto a small path that led us down the valley along the other side of the stream. Just before Ambleside, a steep climb veers off on the left. Halfway up the Wansfell Pike, we met a Tolkien fan. “What a day! Over the Misty Mountains cold,” he said. Once we reached the top of Wansfell, we turned North-West again to get to the summit of Baystones (487m). We continued along the down the ridge, then up again to the Kirkstone Pass. And from thence down The Struggle to our cottage. The ‘small round’ turned out to be more than 14km long …

Hoch und runter / Up and Down

Bilder / Pictures by mrs.bananabrain

Lake District Live VIII: Rothay Park

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Auf dem Weg vom Kino in den Park / On the way to the park from the cinema

Es ist schon eine Weile her. Nach einer arbeitsverursachten Auszeit, dachte ich, ich sollte mit einem Highlight zurückkehren. Da bin ich also wieder, im Lake District. Nach unserem letzten Besuch erwähnte ich, dass man die Gegend eigentlich zu jeder Jahreszeit mal besuchen müsste … woraufhin meine Mitreisenden sofort eine Reise im Herbst gebucht haben.

Und was soll ich sagen? Die zusätzlichen Farben sind einfach wunderbar. Wir haben den anfangs regnerischen Tag mit einem Museums- und Kinobesuch gestartet, und dann einen Spaziergang durch den Rothay Park in Ambleside gemacht – nachdem die Sonne am Abend ein wieder herauskam.

Lake District Live VIII: Rothay Park

It’s been a while. After a work-related hiatus, I thought I better return with a bit of a highlight. And here I am back in the Lake District. Last time we were here, I mentioned that it would be really nice to see the region in every season … upon which my travelling companions immediately proceeded to book a trip in the autumn.

And what can I say? The added colours are simply amazing. We started with a museum and cinema visit on a rainy day and then had a short stroll through Rothay Park in Ambleside when the sun came out in the evening.

Photos by mrs.bananabrain