Lake District XXIII: Ponsonby Church – Kirche mit Aussicht

Während unseres Urlaubs am Wastwater haben wir an der Kirche von Ponsonby halt gemacht. Sie liegt wildromantisch, auf einer windumtobten Kuppe ganz in der Nähe der Küste. Die sieht man vom Friedhof aus nicht. Dafür hat man einen wunderbaren Blick auf einen der strahlendsten Orte der Welt: den Nuklearkomplex Sellafield.

Lake District XXIII: Ponsonby – Church With a View

During our holiday on Wastwater, we stopped at Ponsonby Church. It is located, wildly romantic, on a windswept hill close to the coast. The sea is not visible from the graveyard – but there is a wonderful view of one of the most „radiant“ places in the world: the Sellafield nuclear complex.

Der Anzeigenstreit von Wächtersbach

Freitagmorgen hatten die Anzeigentafel auf Gleis 1 und Gleis 2 in Wächtersbach eine kleine Meinungsverschiedenheit.

Wir warten auf Gleis 1 auf den RE50 um 8:46 Uhr nach Frankfurt. Kurz vor geplanter Einfahrt sagt uns die Anzeige auf Gleis 1 (ich nenne sie Einfachheit halber A1): „Der RE50 nach Frankfurt … hat heute 5 Minuten Verspätung.“ Direkt gefolgt vom Spruchband: „Der RE50 … fährt heute von Gleis 2.“ Die Menschen setzten sich langsam in Bewegung. Einige ganz vorne am Gleis – von wo aus man die Anzeige nicht lesen kann – brauchen etwas länger, aber alle schaffen es dank einer Durchsage auf Gleis 2. Die Anzeigentafel dort (A2) wiederholt die gleiche Information.

Fünf Minuten nach geplanter Abfahrt rauscht ein ICE in Richtung Fulda auf Gleis 2 an uns vorbei, unserem RE50 also direkt entgegen. Wir schielen rüber auf Gleis 1, wo sich die Anzeige verändert hat. Es geht los mit „Berichtigung“. Die ersten Leute machen bereits einen Schritt auf die Unterführung zu. Weiter geht es allerdings mit: „Der RE50 nach Frankfurt fährt heute pünktlich.“ A1 blendet direkt auch ganz hilfreich die Zeit ein: 8:52 Uhr. Ist klar.

A2 spricht derweil weiter von 5 Minuten Verspätung. A1 wiederholt die Berichtigung, dass der Zug pünktlich sei. Sehr spannend. Ich wundere mich ja immer wieder, über die unterschiedlichen Angaben in den einzelnen Informationssystemen (Anzeige – Durchsage – Internet – Zugpersonal). Eine Diskrepanz im gleichen Medium war für mich allerdings neu. Vielleicht verläuft ja in Wächtersbach zwischen Gleis 1 und 2 eine Systemgrenze, die sich die Daten aus unterschiedlichen Quellen zieht. Ich werde das weiter beobachten.

Am Ende hatten natürlich beide Anzeigen unrecht. Der RE50 fuhr mit mehr als zehn Minuten Verspätung ab. In Frankfurt hatten wir dann knapp zwanzig. Auf der Heimfahrt Abends waren es dann übrigens mehr als zwei Stunden. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht an einem anderen Tag erzählen werde.

Gestörter Abend

Der Heimweg fing ganz gemütlich an. Mit dem Schienenersatzverkehr – der die aktuell gesperrten U-Bahn-Haltestellen der Linien U1, 2, 3 und 8 ersetzt – ging es mit ausreichend Zeitpuffer (auf den Straßen kann man ja nie vorhersehen, wie lange es dauert) zur Konstablerwache.

Da überraschte mich dann allerdings die erste Störung. Irgendwas war mit den S-Bahnen der Linien S3-5. Stadtauswärts fuhr zwar bereits wieder einiges, aber auf die erste Verbindung zum Südbahnhof wartete ich eine knappe halbe Stunde. So kam ich um Punkt 20:33 Uhr in Süd an – und sah den ausnahmsweise mal völlig pünktlichen RE50 vor meiner Nase wegfahren.

Immerhin traf auch die RB51 pünktlich um 20:48 Uhr ein. Also, alles etwas länger heute, aber gut. Also, jedenfalls bis Niedermittlau. Da hörten wir dann die sympathische Stimme mit osteuropäischem Akzent (als gebürtiger Westerwälder liebe ich das rollende R!) des Lokführers: „Der Lok hat eine technische Problem. Ich versuche das zu beheben.“

Nach einigen Minuten die Folgedurchsage: „Werte Fahrgäste, bitte steigen sie alle aus,“ – lautes Aufmurren im Abteil, – „äh, ich meine ein. Wir fahren gleich weiter.“

Das taten wir. Jedenfalls bis Wirtheim. Zugüberholung. Nein, zwei. Ankunftszeit: 22:05 Uhr statt der ursprünglich geplanten 21:10 Uhr. Was ein gestörter Abend.

Industrie/Kultur in der Mustersiedlung Saltaire

Ich habe in Bradford in Nordengland studiert. Da gibt es auf den ersten Blick nicht so viel Schönes oder Spektakuläres zu entdecken. Dafür waren die geschlossenen Freundschaften und das exotische Essen fantastisch. Aber den ein oder anderen tollen Ort gibt es doch zu entdecken, darunter die viktorianische Mustersiedlung Saltaire – ein UNESCO-Weltkulturerbe.

Erdacht und umgesetzt vom Tuchfabrikant Titus Salt, eröffnete er 1851 mit der Salts Mill eine neue Fabrik. Drumherum baute er eine Mustersiedlung für die etwa 3.000 Arbeiter und ihre Angehörigen nach damals modernsten sozialen und sanitären Standards. Neben Wohnhäusern entstanden zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Kirche, eine Schule, eine Parkanlage, ein Krankenhaus, Wasch- und Badehäuser, ein Armenhaus, Kleingärten und ein Bildungsinstitut mit Bibliothek, Leseraum, Konzertsaal und Gymnastikraum.

Die Geschichte der Siedlung und der Industrie in Bradford wird heute im Museum in der Salts Mill erzählt. Außerdem gibt es in dem riesigen Komplex große Ausstellungsflächen. Ein Stockwerk widmet sich dabei ganz dem in Bradford geborenen Künstler David Hockney.

Salts Mill

Saltaire United Reformed Church

 

Beitragsbild: Salts Mill, Südfassade von Jungpionier (CC BY-SA 3.0)

 

Offenbacher mit RE50 nach Hanau entführt

Sign, Road, Road Sign, Traffic, Road Signs, SignpostMittwochabend gegen 18:32 Uhr am Südbahnhof: Ich eile die Rolltreppe aus der U-Bahn hoch. Vielleicht erwische ich ja den RE50 um 18:33 Uhr noch. Von Gleis 6 rennen Menschen herunter und rüber auf Gleis 8. Das müssen meine Mitreisenden sein. Ab hinterher, schneller Blick auf die Anzeigentafel: RE50 nach Fulda. Perfekt, gerade noch so geschafft.

Die Türen schließen sich hinter mir. Durchsage: „Bitte beachten Sie, dieser Zug hält bis Fulda nur in Hanau, Bad Soden-Salmünster und Schlüchtern.“ Mist, wir sind im verspäteten 18:25er gelandet. Ich drehe mich zur Tür, der Knopf ist nicht mehr grün.

Gut, versuche ich mein Glück beim Umstieg in Hanau (der knapp gelingt). Der Offenbacher neben mir drückt verzweifelt auf den Knopf, obwohl der Zug schon fährt. Und fängt laut an zu Fluchen.

Herzlich Willkommen im Informationschaos

Irgendeine Streckensperrung im Kinzigtal. Soweit so gut, gibt sicher einen triftigen Grund, für den man Verständnis haben könnte – wenn man mal eine klare Ansage bekommen würde.

Das Internet sagt, dass die RB51 um 7:20 Uhr ausfällt. Der RE50 hat dort 1 Minute Verspätung und fährt abweichend auf Gleis 3 ein. Grund für die Verspätung ist ein liegengebliebener Zug in Hailer-Meerholz.

Das AnzeigenSpruchband am Gleis sagt für die RB51 gar nichts, für den RE50 erklärt es uns, dass der heute ausnahmsweise in Wirtheim, Heitz-Höchst und Hailer-Meerholz hält und 15 Minuten Verspätung hat. Grund dafür ist eine Störung am Zug. Vom Gleiswechsel erfahren wir erst, als der RE50 auf 3 statt auf 1 einfährt.

Die Durchsage sagt die meiste Zeit gar nichts. Ab und zu setzt die automatische Dame an, um uns von der Verspätung des RE50 zu erzählen. Sie wird aber mittendrin immer wieder von einem wohl ungünstig auf der Auslöseschleife stehenden Zug mit der automatisch generierten Durchsage „Achtung, ein Zug fährt durch. Halten Sie Abstand von der Bahnsteigkante“ unterbrochen.

In der Realität steht da am Gleis neben dem gerade eingefahrenen RE50 auch noch die RB51. Inklusive Zugführer, Schaffner und Mitfahrern. Nach Totalausfall sieht das nicht aus.

Durchsage im RE50, in den mittlerweile die meisten gewechselt sind: „Streckensperrung wegen eines Fahrzeugbrands.“ Noch eine neue Information. Plötzlich winkt der Schaffner an der RB51: „Wir erhalten Ausfahrt.“ Er wirkt genauso überrascht wie wir. Ein paar Leute schaffen noch den Wechsel, viele im RE50 haben es nicht mitbekommen. Denn natürlich gibt es keine Ansage, welcher Zug zuerst ausfährt.

Offenbach, äh, ich meine: Informationschaos

Wir tuckern nun also mit der offiziell ausgefallenen RB51 Richtung Frankfurt. Durchsage gibt es keine mehr – bis kurz vor Offenbach: „Bitte beachten Sie, dieser Zug endet heute in Offenbach. Steigen Sie bitte in den RE50, der hinter uns einfahren wird.“ Aber gerne doch.

Verspätung auf allerhöchstem Niveau

Wir Kinzigtalbahn-Fahrer, wir kommen ja schon von einem sehr hohen Niveau. Die Bahnstrecke zwischen Fulda und Frankfurt sorgt bekanntermaßen für die meisten Verspätungen in Hessen. Das sind wir gewohnt. Im Moment kommt es durch die Sperrung des S-Bahn-Tunnels in Frankfurt noch ein bisschen dicker, da sich z.B. in Frankfurt Süd plötzlich jede Menge S-Bahnen auf den Gleisen tummeln, die dort eigentlich nicht hingehören. Haben wir uns auch schon dran gewöhnt. Jetzt kommt allerdings noch der Faktor Wetter obendrauf. Und langsam fängt es an zu nerven.

Schönes Beispiel heute: Am Morgen mit 60 Minuten Verspätung in Frankfurt angekommen, wegen einer Gleisstörung in Wolfgang. Es ist zu heiß, sagt man uns. Da macht das Material schon mal schlapp. Auf dem Rückweg fangen wir uns dann 30 Minuten ein, auch wegen der Hitze – wenn auch diesmal indirekt.

Der Main-Spessart-Express hat das Rennen gegen den RE50 gewonnen und erhält als erstes auf Gleis 6 am Südbahnhof Einfahrt – und ist bei der Ankunft schon berstend voll. Natürlich wollen noch weitere Fahrgäste einsteigen, aber es geht weder vor noch zurück. Es dauert geschlagene 15 Minuten, bis sich die Türen endlich schließen lassen. Grund für die Enge (neben den S-Bahn Touristen aus Offenbach und Hanau): ein gesperrter Waggon, in dem die Klimaanlage ausgefallen ist. Das kann man ja keinem zumuten. Das unsägliche Gequetsche offensichtlich schon … Und so richtig kühl sahen die Menschenmassen auch nicht aus.

Naja, die Fahrt im dahinter fahrenden RE50 war im Vergleich wirklich angenehm – nur halt mal wieder viel zu lange. Ob sie uns jetzt auf ein noch höheres Verspätungsniveau anheben können, das bleibt abzuwarten. Ich hoffe ja auf eine Entspannung ab dem 6. August, wenn die ganzen S-Bahnen wieder dahin kommen, wo sie hingehören. Wir sind gespannt.

Pendler-Abenteuer in Hamburg

Bin mal wieder Fremdgependelt, diesmal mit dem HVV.

Merke: Man kann in Hamburg (Stichprobe Bahrenfeld und Stadthausbrücke) keine Wochen- oder Monatskarten am Automaten oder beim Busfahrer* kaufen.

*Völlig überraschter O-Ton: „Die verkaufen wir gar nicht. Ich weiß auch nicht, wo hier in der Nähe das nächste Service-Center wäre.“

Sehr interessanter „Dienstleistungs“-Ansatz, liebe Hansestadt.

Lake District Live XXV: St. Peter’s, Martindale

Nach einem Tag außerhalb des Lake Districts und einem langen Tag im Grisedale gestern, heute wieder ein kurzes Live-Update. Auf dem Weg hinauf auf das Hallin Fell, habe ich die St. Peter’s Kirche in Martindale besucht. Wunderschöne Fenster, entworfen von Jane Gray in den 1970ern, und ein wunderschöner Friedhof drumherum. Auf dem Rückweg bin ich gleich noch mal rein, um kurz vor einem Schauer Schutz zu suchen.

St. Peter’s

Lake District Live XXV: St. Peter’s, Martindale

Following a day outside the Lake District and a long day in Grisedale, here’s another short live update. On my way up Hallin Fell, I stopped by St. Peter’s Church in Martindale. It boasts wonderful stained glass windows, designed by Jane Gray in the 1970s, and a beautiful graveyard. On my way back down from the fell, I found shelter in the church again from a short spell on rain.