Verrecker auf der Strecke

Was waren das denn heute Abend für Verrecker auf der Strecke? In Hanau angekommen, sagt uns der Zugbegleiter, dass sich die Weiterfahrt wahrscheinlich etwas verzögert, da zwischen Hanau und Gelnhausen ein ICE liegengebliebenen ist. In Gelnhausen freuen wir uns noch, dass wir relativ schnell dran vorbeigekommen sind, dann kommt die Durchsage: „Wegen eines weiteren liegengebliebenen Zuges zwischen Haitz-Höchst und Wirtheim wird sich die Weiterfahrt abermals verzögern.“ Aber auch das Hindernis ist schnell umschifft.

Wir kommen zwar mit 15 Minuten Verspätung an – 10 davon hatte der Zug allerdings schon bei der Abfahrt in Frankfurt Süd. Einen Grund dafür gab es keinen. Aber vielleicht lag zwischen dem Hauptbahnhof und Süd ja auch schon ein Zug auf der Strecke rum.

Wenn man an böse Omen glauben würde

… hätte mir heute eine höhere Macht wohl empfohlen nicht nach Frankfurt zu fahren.

In den Bergen hat es heute Nacht geschneit. Dementsprechend vorsichtig machte ich mich mit dem Auto auf den Weg ins Tal. Wie glatt es ist, habe ich bei einer Vollbremsung getestet, als ein Fuchs ganz entspannt direkt vor mir über die Fahrbahn trabte. Nicht wirklich glatt, Glück gehabt.

Im nächsten Ort fuhr ein Auto mit Warnblinklicht direkt vor mir mitten auf die Kreuzung und blockierte beide Fahrbahnen. Hinter ihm bogen zwei Autos, ebenfalls mit Warnblinkern, auf die Hauptstraße ein. Sie tuckerten dann mit 20 km/h vor mir her. Der erste schleppte den zweiten ab und der Fahrbahnblockierer sicherte erst die Kreuzung und dann nach hinten ab. Alles klar. Bei der Abfahrt zur Werkstatt war ich sie wieder los.

Kaum im Wald des Fürsten angelangt, grüßte mich ein Warndreieck. Zwei Wagen standen am Straßenrand, die Menschen – vorbildlich in Warnweste – daneben. Kurz das Fenster runtergekurbelt, aber die Menschen winkten schon ab und bedankten sich. „Alles in Ordnung.“

Wohlbehalten im verregneten Kinzigtal angekommen, erfreute ich mit meinem schneebedeckten Auto wieder mal Kinder auf dem Weg in die Schule. Ich wurde nett gegrüßt, dann ging die Schneeballschlacht los. Zum Glück auch ohne meine Beteiligung.

Bei der Ankunft am Bahnhof sah ich bereits das ominös laufende Spruchband an der Anzeige. Das bedeutet ja nie was Gutes. Etwas näher dran erkannte ich dann: 20 Minuten wegen diverser Störungen.

Ach ja, wie gut, dass ich nicht abergläubisch bin.